Die Fricktaler Weinfreunde fragten sich, wer kennt Portugals Weine?
Von Portugal kennen die meisten seine grosse Geschichte, die Seefahrer oder die tollen Strände an der Algarve aus den Sommerferien. Aber wer kennt die Vielfalt der Weine, die vielen Weinregionen oder die Geheimnisse des Portweins.
Auf viele dieser Fragen hofften 43 Fricktaler Weinfreunde im Restaurant Rössli in Eiken Antworten zu bekommen
Der Präsident konnte die erwartungsfrohen Mitglieder an der schön gedeckten Tafel zu diesem weiteren Wine and Dine Abend begrüssen. Käthi Hirt, die diesen Abend organisiert hat, stellte anschliessend den Referenten, Peter Maeder von der Firma Lusa Weinimport vor und übergab ihm das Wort. Peter Maeder lebt teilweise in seinem eigenen Haus mit Rebberg in Portugal und hat sich durch die Spezialisierung auf portugiesische Weine mit seiner Firma, ein grosses Fachwissen angeeignet.
Am Anfang stand die geschichtliche Einführung, die das bewegte Leben der Portugiesen aufzeigte. Wechselte doch über die Jahrhunderte die Herrschaft von den Römern über Westgoten, Schwaben, Mauren, Spaniern zu den Portugiesen. Eines wurde in diesem sonnigsten Land Europas aber fast schon immer betrieben, nämlich der Rebbau. Wurde doch bereits 600 Jahre v. Ch. geschichtlich der Rebbau erwähnt. Eine erste Blüte erlebte im 13. Jahrhundert der Export von Weinen, vor allem nach England. Abgewickelt wurden diese Geschäfte vor allem als Tauschhandel, Wolle gegen Wein. Im Jahr 1730 wurden bereits 40’000 Pipas (Fässer mit 550 lt. Inhalt) exportiert. 1755 brach nach dem grossen Erdbeben von Lissabon und einer grossen Ăberproduktion, der Portweinmarkt drastisch zusammen. Mit der Einführung der Demarkation Douro und der Staatlichen Monopolgesellschaft, konnte die Qualität des Portweins wieder angehoben werden. Vor allem im 19. Jahrhundert wurden Kooperativen installiert und mit dem Beitritt Portugals in die EU mit EU Geldern neue Rebberge und Keller eingerichtet.
Nach dieser etwas trockenen aber sehr interessanten Einführung wurde zur Vorspeise drei Weissweine gereicht. Die bei uns praktisch unbekannten Rebsorten wie Vinho verde, Arinto, Alvarinho oder Fernao Pires zeigten sich im Glas fruchtig, reintönig und mit tollen Aromen.
Nach dem ersten Gang führte der Referent mit Bildern und Hintergrundwissen durch die 16 verschiedenen Weinregionen. Nicht nur die Grösse resp. das Produktionsvolumen, sondern auch das Klima und die Geografie von den absoluten Steillagen am Douro bis zu den flachen Hügeln des Alentejo. Dazu wurden drei Rotweine aus den Regionen Alentejo, Bairrada und Douro serviert und kommentiert. Zum Hauptgang wurden drei Weine aus den Regionen Ribatejo, Douro und Alentejo degustiert. Alle drei waren tolle Vertreter grosser Weine. Vor allem der Herdade Gran Reserva 2008 empfing einem mit einem vielschichtigen Bouquet und einem langen, vollen Abgang – ein herrlicher Wein. Natürlich durfte der Portwein an dieser Degustation nicht fehlen. Zum Käsedessert wurde ein Ortigao Baga / Touriga 2010 und als krönender Abschluss ein Vale Raposa Reserva 2010 serviert.
Unter dem Applaus aller Teilnehmer konnte Ulrich Jehle der Küchenbrigade für das gelungene „Dine“ gratulieren. Der Schlussapplaus gehörte aber der Organisatorin und nicht zuletzt, dem Referenten. Mit einem Geschenk wurde Peter Maeder für die gut vorbereitete und von hohem Fachwissen zeugende Degustation geehrt. Der Präsident konnte den Abend beschliessen, mit einem Aufruf, die kommende Degustation von Walliser Weinen nicht zu verpassen.
Ein sehr gelungener Abend ist Vergangenheit.